Kardiologie up2date 2007; 3(1): 7-12
DOI: 10.1055/s-2007-966346
Hotline - Herzinsuffizienz

© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Depression bei chronischer Herzinsuffizienz[*]

Markus  Haass, Thomas  Müller-Tasch, Jana  Jünger
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Publication Date:
03 April 2007 (online)

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Einleitung

Einschränkung der Lebensqualität. Durch Medikamente wie Betablocker, ACE-Hemmer, AT1-Rezeptorblocker und Aldosteronantagonisten konnten Symptomatik und Prognose von Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz in den letzten Jahren erheblich verbessert werden [1]. Trotzdem bedeutet die chronische Herzinsuffizienz immer noch, dass die körperliche Leistungsfähigkeit progredient abnimmt und die Lebensqualität oft erheblich eingeschränkt ist. Dass die Lebensqualität umso mehr abnimmt, je ausgeprägter die Herzinsuffizienz ist, lässt sich jedoch nicht alleine über eine nachlassende körperliche Belastbarkeit erklären [2]: Häufige Hospitalisierungen wegen kardialer Verschlechterung, längere Phasen von Arbeitsunfähigkeit sowie eine hohe Rate an krankheitsbedingter Erwerbsunfähigkeit haben nicht nur erhebliche gesundheitsökonomische und gesamtwirtschaftliche Konsequenzen, sondern tragen ebenso wie krankheitsbedingte Einschränkungen im außerberuflichen Bereich zur Verminderung der Lebensqualität bei. Eine vergleichbare Einschränkung der Lebensqualität findet sich auch nach einem Myokardinfarkt [3].

Herzinsuffizienz und Depression. Schon länger ist bekannt, dass die Inzidenz der koronaren Herzerkrankung (KHK) bei Patienten mit Depression erhöht ist und dass eine Depression bei Patienten mit einer KHK einen unabhängigen Risikoprädiktor darstellt [4]. Neuere Untersuchungen belegen zudem eine enge Wechselwirkung zwischen Herzinsuffizienz und Depression und lassen vermuten, dass sich hier neue, möglicherweise auch prognostisch wirksame Therapieansätze auftun [5]. Eine Depressivität wird allerdings bei herzinsuffizienten Patienten häufig nicht erkannt, was zum einen darauf zurückzuführen ist, dass sich die Symptome (z. B. Müdigkeit, Leistungsschwäche, Schlafstörungen und Konzentrationsprobleme) zwischen Herzinsuffizienz und Depressivität tatsächlich überlappen. Zum anderen sind die mit diesem Problem konfrontierten Ärzte oft nicht ausreichend geschult, um die Symptome einer Depression zu erkennen bzw. von denen einer Herzinsuffizienz unterscheiden zu können [6].

1 Mit Unterstützung durch das Kompetenznetz Herzinsuffizienz, gefördert vom Deutschen Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)

Literatur

1 Mit Unterstützung durch das Kompetenznetz Herzinsuffizienz, gefördert vom Deutschen Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)

Prof. Dr. Markus Haass

Innere Medizin I

Kardiologie, Angiologie und Internistische Intensivmedizin, Theresienkrankenhaus

Bassermannstr. 1

68165 Mannheim

Email: m.haass@theresienkrankenhaus.de